Jahresrückblick 2024

Frühjahr: ein motivierender Start

Von Januar bis März begleiteten zahlreiche Aktivitäten den Übergang in die neue Gartensaison. Im Januar trafen wir uns zum Austausch im „KIEZ“ und wenig später in der „bike-kitchen“, wo wir gemeinsam mit dem „Reparad e. V.“ einen Fahrradanhänger bauten. Seit März steht er allen Prohliser*innen zur Ausleihe bereit. Weitere Aktivitäten wie das Gestalten von Beetschildern und die Planung der Saison an den Gruppentreffen stärkten die Gemeinschaft und weckten Vorfreude. Saatgut wurde verteilt, und wir besprachen, wer welche Pflanzen für die Gemeinschaftsflächen vorzieht.

Am 5. März startete die Gartensaison: Gemeinsam bereiteten wir die Beete vor, säten erste Samen und genossen das Arbeiten bei frühlingshaftem Wetter. Zwei Workshops zu Permakultur und gemeinschaftlicher Gartengestaltung lieferten wichtige Impulse. Im zweiten Workshop entwickelten wir ein Modell für die zukünftige Nutzung bestimmter Flächen – ein motivierender Auftakt!

Im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ beteiligten wir uns am Markt der Möglichkeiten und organisierten einen Infotag mit geselligem Lagerfeuer. Ab März fanden auch der „Gartenpraxis Vorkultur“-Workshop und die monatliche Aktion „Kuchen und Gärtnern“ wieder statt.

Ab April wurden die Wochen immer ereignisreicher! Erst setzten wir mehrere Bauprojekte um:  Aus Paletten entstand ein neuer Eingangsbereich mit Schild, der neugierig machen soll. Während der Woche der Inklusion bauten wir eine barrierefreie Rampe für die Trocken-Trenn-Toilette. Außerdem errichteten wir einen Unterstand für Holz und Material. Mitte April feierten wir mit rund 60 Gästen aus der Gartengemeinschaft und den Bewohner*innen des Wohnheims Alttorna das Zuckerfest – ein gelungener Start ins Frühjahr!

Sommer: Gemeinschaft und Wachstum

Mit den wärmeren Temperaturen wurde der Garten immer mehr zu einem lebendigen Treffpunkt. Workshops, u.a. zur Vorkultur, ein Fahrrad-Reparaturtreff mit der „bike-kitchen“ Prohlis, ein Pflanzentauschmarkt mit dem Tauschnetz Elbtal, und weitere von Gartenmitgliedern organisierte Tauschmärkte und regelmäßige Angebote wie „Kuchen und Gärtnern“ und der Deutschlerntreff sorgten für ein abwechslungsreiches Programm. Trotz eines herausfordernden Saisonstarts aus gärtnerischer Sicht – viele vorgezogene Pflanzen wuchsen in den Frühbeeten schlecht oder gingen ein – blieb die Gemeinschaft optimistisch. Mit steigenden Temperaturen kamen immer mehr Mitglieder regelmäßig zum Gärtnern, und auch neue Mitglieder wurden in unserer Gartengemeinschaft willkommen geheißen.

Das Sommercafé und Sommerkino zogen ab Juni viele Besucher*innen an und boten Nachmittage mit leckeren Süßspeisen sowie Spiele für Klein und Groß. Menschen unterschiedlicher Herkunft – Jung und Alt, Familien mit Kindern – kamen zusammen, um zu plaudern, den Austausch in unserer grünen Oase zu genießen oder Tischtennis und Gesellschaftsspiele zu spielen.

Zusammen mit dem Seniorentreff der AWO und dem Frauentreff der Caritas gestalteten wir über den Sommer drei Nachmittage. Diese fröhlichen Treffen stärkten den Garten als Ort der Nachbarschaft und Gemeinschaft.

Während der Sommerschließzeit von Mitte bis Ende Juli war der Garten nur für Mitglieder zugänglich, die ihre Beete pflegten, sich trafen, gemeinsam grillten oder aßen und die Ruhe genossen. In den letzten Julitagen besuchten uns Kinder des Buchkinder e. V., um Insekten zu erforschen und ihre Entdeckungen zu zeichnen – ein spannendes Erlebnis für alle.

Der heiße August stellte die Gartengemeinschaft vor Herausforderungen: Regelmäßiges Gießen war notwendig, um die Pflanzen trotz der Hitze gesund zu halten. Die Mühe zahlte sich aus, denn die reiche Tomatenernte belohnte die Mitglieder. Auch neue Pflanzen wurden für den Spätsommer gesetzt, Beete gepflegt und gemulcht.

Das Sommercafé und Sommerkino blieben bis September beliebt. Im August zeigten wir erstmals einen Film auf Arabisch mit deutschen Untertiteln, und im September veranstalteten wir in Kooperation mit „Zukunftsgestalten e.V.“ einen Kurzfilmabend mit anschließenden Gesprächen. Regelmäßige Angebote wie „Kuchen und Gärtnern“ und der Deutschlerntreff boten weiterhin Möglichkeiten zum Austausch, Lernen und gemeinsamen Aktivitäten. Bei einer Kompostwerkstatt im August legten wir gemeinsam eine Heißrotte an.

Auch junge Gäste fanden ihren Platz: Schülerinnen der 121. Oberschule nutzten den Garten für ihren Schülerinnenrat. Ein weiteres Highlight im September war unser Smoothiebike-Stand beim Interkulturellen Bürgerfest des Bündnisses „Prohlis ist bunt“. Trotz Regen mixten die Besucherinnen mit Begeisterung Smoothies auf den Fahrrädern – ein großer Spaß, besonders für die Kinder.

Ein weiteres Projekt war die Gestaltung eines Tauschschrank, der nun zu den offenen Gartenzeiten für alle Pohliser*innen im Gemeinschaftsgarten zugänglich ist. Hier können Bewohner*innen aus Prohlis Gegenstände, die sie nicht mehr benötigen, gegen andere, für sie nützliche Dinge tauschen.

Neben diesen Aktivitäten fanden verschiedene Vernetzungstreffen für zukünftige Veranstaltungen statt, etwa mit dem Verein „Georgier in Dresden“ und der Caritas. Insgesamt waren die Sommermonate geprägt von lebendigen und ereignisreichen Momenten im Gemeinschaftsgarten.

Herbst: Erntezeit und Umgestaltung

Der Herbst startete mit unserem Kartoffelfest, bei dem wir gemeinsam die Ernte feierten. In einer mehrtägigen Hochbeetwerkstatt entstanden neue, barrierefreie Strukturen im Garten. Gleichzeitig schlossen wir die letzten Arbeiten der Saison ab: Wir ernteten das restliche Gemüse, bereiteten die Beete für den Winter vor und befüllten die neuen Hochbeete.

Der November blieb ereignisreich: Weitere Veranstaltungen wie die Mitorganisation des Prohliser Halloweenfestes rundeten die Saison ab. An der Eröffnung des neuen Bürgerhaus Prohlis nahm der Gemeinschaftsgarten mit einer Bastelangebot teil. Um diesen Ort weiter zu beleben, fand wenige Tage später, ein vom Gemeinschaftsgarten Prohlis und der Caritas organisierter venezolanischen Länderabend statt. Beim Prohliser Ehrenamtsfest wurden alle ehrenamtlichen Helfer*innen für ihre Arbeit in den Projekten und Vereinen gewürdigt, und wir waren aktiv an der Umsetzung beteiligt. Zum letzten Arbeitseinsatz im November durften wir vier Bienenvölker in unserem Gemeinschaftsgarten willkommen heißen – ein schöner Abschluss für die Gartensaison.

Zusätzlich nahmen wir im Laufe des Jahres an den regelmäßigen Netzwerksitzungen von „Prohlis ist bunt“ teil, engagierten uns im Gartennetzwerk sowie im Quartiersbeirat. Darüber hinaus trafen wir uns mit Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft, um uns über nachhaltige Stadtentwicklung auszutauschen. Besonders intensiv begleiteten wir eine Studentin bei ihrem Forschungsvorhaben.

Winter: Reflexion und Ausblick

Mit dem Ende der Saison verlagerten sich unsere Aktivitäten ins Bürgerhaus Prohlis, bis die Gartensaison im März 2025 wieder beginnt. Die letzte öffentliche Veranstaltung des Jahres war der georgische Länderabend, den wir gemeinsam mit dem Verein „Georgier in Dresden“ und dem Bürgerhaus Prohlis organisierten.

Am 19. Dezember trafen sich die Gartenmitglieder zum Jahresabschluss am Lagerfeuer. In großer Runde genossen wir Kesseleintopf vom Dreifuß, warme Getränke und weihnachtliches Gebäck.

Dieser schöne Abend leitete über in die bevorstehende Weihnachtszeit und die ruhigen Wintermonate. Während dieser Zeit nutzen wir hauptamtlichen Mitarbeitenden des VSP die Gelegenheit für Reflexion, Planung und Verwaltung.

Wir möchten uns herzlich bei all unseren Förderern, Partner*innen und Akteur*innen in Prohlis und Dresden für die wertvolle Unterstützung und Zusammenarbeit im vergangenen Jahr bedanken. Ein besonderer Dank geht an die Stadt Dresden, das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, das Stadtbezirksamt Prohlis und die Stadtbezirksbeiräte, das Quartiersmanagement Prohlis sowie an die Akteure des Netzwerks „Prohlis ist Bunt“, den VSP, das Familienbildungszentrum „Fabi“, das „Jugendhaus Lila“, die „Bike-Kitchen“, Caritas, AWO, Malteser, Querformat e.V., das Tauschnetz Elbtal, das Gartennetzwerk Dresden, Willkommen in Johannstadt, Georgier in Dresden, das Bürgerhaus Prohlis, Zukunftgestalten e.V., Reparad e.V. und dem Wohnheim Alttorna. Ein besonderer Dank gilt auch unseren Mitgliedern sowie den vielen hilfsbereiten Einzelpersonen und ehrenamtlichen Helfer*innen, die uns tatkräftig unterstützt haben. Ohne diese wertvolle Zusammenarbeit wäre vieles nicht möglich gewesen.